Die Deutschen und die Geister

Ein Punkt, der uns immer wieder auffällt, ist die sprichwörtlich deutsche Eigenschaft, alles was nicht sein kann oder sein darf, einfach zu ignorieren oder darüber zu schweigen. Nimmt man dies nun in Bezug zu paranormalen Erlebnissen, seien es nun UFOs, mysteriöse Erlebnisse oder Geistererscheinungen, findet dies in Deutschland meist nur hinter vorgehaltener Hand statt, wenn man über solche Erlebnisse berichtet.

Nur einmal als Beispiel herangezogen, gibt es hier einige interessante Details. Wir betreiben z.B. unser Meldeportal für ungewöhnliche und paranormale Erlebnisse, über das wir viele interessante Fallmeldungen erhalten. Interessanterweise möchten über 90% der Einreicher im Fall einer Veröffentlichung nur anonymisiert genannt werden, wenige mit Pseudonym und nur sehr wenige mit ihrem Realnamen. Besonders wenn es um Geistererscheinungen oder Spukphänomene geht, möchten viele Deutsche nicht benannt werden. Einfach aus der Angst heraus, dass man in der Öffentlichkeit nicht als Spinner oder Sonderling dargestellt werden möchte, da die Akzeptanz dieser Themen in der breiten Öffentlichkeit sehr gering zu sein scheint und man Kontroversen hier gerne aus dem Weg geht, die nicht der Norm entsprechen.

Geisterfrau

Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass in anderen Ländern die öffentliche Akzeptanz dieser Themen wesentlich größer ist, als bei den eher zurückhaltenden Deutschen. Blicken wir nach Südeuropa, geht man dort viel offener mit diesen Themen um. In Frankreich gibt es eine Vielzahl von öffentlich bekannten Spukorten und man gibt sich hier sehr offen zur Thematik. Auch in Großbritannien ist das Thema sehr offen, man ist dort stolz auf die berühmten Geister und Spukorte, von denen es eine Unmenge dort gibt und jeder Ort mindestens einen eigenen Geist oder ein Spukhaus vorzuweisen hat. In den nordischen Ländern werden Geister und Naturgeister akzeptiert und teilweise sogar in den Gesetzen bedacht, wie etwa auf Island, die hier gar einen eigenen Regierungsbeauftragten haben. Und in Osteuropa und Russland ist das Übernatürliche tief verwurzelt und hat dort ganz eigene Traditionen.

Sicher, überall gibt es auch Skeptiker, aber es ist eine interessante Beobachtung, dass so gut wie überall auf der Welt Geister und das Übernatürliche eine größere Akzeptanz besitzen, als eben bei uns Deutschen.

Ghost

Dabei ist es nicht so, dass wir in Deutschland keine Geistererscheinungen und Spukorte haben, dies geschieht auf unserem geschichtsträchtigen Boden tagtäglich, nur tragen wir Deutschen unsere Erlebnisse nicht gerne in die Öffentlichkeit. Auch bei Behörden werden paranormale Aktivitäten nur nebensächlich erfasst und oftmals nur müde belächelt, offizielle Untersuchungen sind hier eher die Ausnahme.

In anderen Ländern sieht dies anders aus, wo es oftmals spezialisierte Mitarbeiter bei den Behörden gibt, die sich auf solche Fälle konzentrieren. In einigen Ländern existieren gar ganze Spezialeinheiten, die offiziell ermitteln. Selbst auf militärischem Sektor unterhalten einige Staaten spezielle Programme, die sich mit dieser Thematik befassen.

Wie bereits gesagt, findet dies in Deutschland vor allem hinter vorgehaltener Hand statt. Man erzählt guten Freunden und Bekannten davon, denen man vertraut, geht damit aber nicht an die Öffentlichkeit.

Laut Analysen glaubt z.B. faktisch jeder dritte Deutsche an Geister oder hat selbst Erfahrungen in dieser Richtung gemacht. Und zumindest 75% der Deutschen halten die Existenz von Geistern und dem Übernatürlichen generell für möglich, auch wenn man sich nicht weiter mit der Thematik befasst. Zu einem gewissen Teil mag dies auch an der deutschen Geschichte und der Mentalität liegen, dass Menschen in Deutschland weniger bereit sind, ihre Erfahrungen zu teilen, aus Angst vor Stigmatisierung oder Unverständnis, da wir in der deutschen Vergangenheit schlechte Erfahrungen in diese Richtung machen mussten, was jedoch ein anderes komplexes Thema ist.

Was wir aber auf der anderen Seite auch feststellen können, ist der Fakt, dass unsere nicht in Deutschland geborenen Mitbürgerinnen und Mitbürger wesentlich freier mit ihren Erlebnissen umgehen und darüber berichten, da diese aus ihrem Kulturkreis wesentlich unbefangener an die Materie herangehen.

Twilight-Line Medien

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