Die Künstlerin Barbara Krafft setzte das Motiv nach dem Vorbild der Caritas Romana um. Vom römischen Autor Valerius Maximus sind die etwa 30 n. Chr. unter Tiberius (14–37 n. Chr.) entstandenen Schriften Factorum ac dictorum memorabilium libri überliefert, die unter anderem die Erzählung der „Caritas Romana“ (Römische Caritas) enthält. Die Geschichte handelt von einem Vater, der im Gefängnis verhungern soll. Nur der jungen Tochter wird der Zutritt erlaubt, nachdem diese gründlich nach Lebensmitteln durchsucht wurde. Die Tochter aber, die kurz zuvor entbunden hatte, reicht dem Vater ihre eigene Brust zum Trinken und bewahrt ihn so vor dem Tode. Als das schließlich bekannt wird, begnadigt der Prätor beeindruckt von dieser Tat den Vater und man errichtet der Tochter später einen Tempel.