Immer wieder berichten Menschen von Begegnungen mit gewaltigen Insekten, seien es nun Monsterspinnen, riesige Fluginsekten, gewaltige Heuschrecken oder auch monströse Tausend- und Hundertfüßer. Eine solche Beschreibung erhielt der amerikanische Autor und Radiomoderator Lon Strickler per E-Mail, die sich geradezu phantastisch anhört, aber kein Einzelfall ist.
Strickler, der vor allem in den USA durch Serien wie Ancient Aliens und Paranormal Witness bekannt ist, erhielt am 17. September 2023 über seine Mailadresse die Beschreibung eines Jägers, der mit seinem Jagdbogen in den Wäldern von Arkansas zur Jagd unterwegs war. Laut dieser Beschreibung behauptete der Jäger einen gewaltigen Hundertfüßer beobachtet zu haben, der ein verletztes Reh angriff und fraß. Er schätzte die Größe des Tieres auf rund 10 Fuß (etwas mehr als 3 Meter) in der Länge, das mit seinem gewaltigen Kiefer das Reh schnappte und davonzog. Leider hatte dieser Jäger laut seiner Angabe an diesem Tag kein Handy dabei, um dieses Erlebnis auf Foto oder Video festzuhalten.
Damit reiht sich dieser Bericht in eine Reihe ähnliche Beschreibungen ein, die immer wieder gemacht werden, aber aus biologischer Sicht unwahrscheinlich erscheinen.
Die Welt der Wirbellosen ist faszinierend und vielfältig, und unter ihnen nehmen die Myriapoden, besser bekannt als Hundertfüßer und Tausendfüßer, eine besondere Stellung ein. Hundertfüßer und Tausendfüßer sind in der Tat gewaltige Erscheinungen. Einige Arten können eine Länge von bis zu 30 Zentimetern erreichen, was sie zu den größten ihrer Art macht. Ihre Körper sind segmentiert, mit jedem Segment, das ein Paar Beine trägt, wirken diese Geschöpfe merkwürdig auf uns. Der Anblick eines solchen Tieres kann durchaus bedrohlich wirken. Ihre schnellen Bewegungen, das Geräusch ihrer vielen Beine auf dem Boden und ihre Fähigkeit, sich schnell zu verstecken, machen sie zu faszinierenden, aber auch einschüchternden Kreaturen. Trotz ihres manchmal furchteinflößenden Aussehens spielen Hundertfüßer und Tausendfüßer eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie sind wesentliche Zersetzer, die abgestorbene Pflanzen und Tiere abbauen und so zur Gesundheit des Bodens beitragen.
In der Tat gibt es im amerikanischen Bundesstaat Arkansas tatsächlich einige Arten der Hundertfüßer, die normale Größen von bis zu 20 Zentimeter erreichen können. Die Riesenzentipede oder auch Wüstenläufer (Scolopendra heros) ist hier ein beeindruckendes Beispiel und gehört den größten Hundertfüßern und kann eine Länge von etwa 20 Zentimetern erreichen. Mit ihrem leuchtend roten Kopf und den gelben Beinen sind sie nicht nur ein faszinierender Anblick, diese Färbung dient auch als Warnung an Raubtiere vor ihrer Giftigkeit. Sie sind räuberische Tiere, die sich hauptsächlich von kleinen Insekten ernähren, aber auch bekannt dafür sind, gelegentlich größere Beute wie Kröten, kleine Schlangen und andere Wirbeltiere zu erbeuten. Obwohl dieser Hundertfüßer giftig ist, ist dieser nur selten für Menschen gefährlich. Ihre Bisse können schmerzhaft sein und medizinische Aufmerksamkeit erfordern, aber sie sind nicht tödlich.
In Arkansas sind diese Zentipeden oft in felsigen Waldgebieten zu finden, wo sie sich tagsüber unter Steinen und Baumstämmen verstecken und bei bewölktem Wetter und in der Nacht hervorkommen. Im Lebensraum, den der Jäger beschreibt, kommen also durchaus recht große Exemplare an Hundertfüßern vor, sind jedoch im Regelfall ungefährlich. Es stellt sich daher die Frage, ob es überhaupt möglich ist, ob ein Exemplar unter entsprechenden Bedingungen eine solche Form von Riesenwuchs entwickeln konnte – oder ob es dort draußen noch weitere dieser Giganten gibt. Beschreibungen von übergroßen Insekten sind wie gesagt im Bereich der Kryptozoologie keine Seltenheit, auch wenn diese nicht immer mit solchen Ausmaßen beschrieben werden.