Auf unserer ehemaligen Downloadseite fand man eine Multimedia-Präsentation mit dem Titel GhostShow, welche von Ferromex erstellt wurde und noch heute per eMail umhergeistert. Hierbei sorgte besonders das letzte Photo der Präsentation für eine Welle von Ereignissen.
Zitat: „Dieses Bild wurde von der Spurensicherung der Polizei im Jahre 1993 in Indonesien gemacht. Auf dem Flur geschah ein Mord. Das Photo sollte als Tatortbeschreibung für das Gericht dienen. Allerdings erschien nach der Entwicklung dieses Mädchen auf dem Photo…“
Zudem wird folgender Hinweis zu diesem Bild gegeben: „Bei längerem Betrachten dieses Bildes wurden bereits bei vielen Menschen auf der ganzen Welt psychologische Störungen festgestellt.“
Aufgrund dieses Photos erhielten wir seit der Veröffentlichung im Jahr 2003 weit mehr als 100 Meldungen zugestellt, welche von mysteriösen Ereignissen in Zusammenhang mit diesem einen Bild berichten.
Die Skala der Ereignisse in diesem Zusammenhang ist vielfältig. So erhielten wir eine Menge an Nachrichten, welche von Angstzuständen auf Fluren, Gängen und in Treppenhäusern berichteten, wobei viele der Personen das Gefühl hatten, dass dieses Mädchen plötzlich aus dem Nichts auftaucht.
Hinzu kommen eine Anzahl von Meldungen durch Personen, welche sich vom Anblick dieses Mädchens bedroht fühlten. Andere hatten schwere Albträume in Zusammenhang mit dem Mädchen auf dem Photo.
Einige Reaktionen auf dieses Photo waren noch heftiger. So erhielten wir Zuschriften von meist jüngeren Personen, welche Beschreibungen davon abgaben, dass diese regelrecht von diesem Mädchen auf dem Photo bedrängt wurden. Teilweise soll das Bild auch auf Handys und auf Computern ohne einen Grund aufgetaucht sein.
Stellt dieses Photo in der Präsentation tatsächlich eine Bedrohung und Gefahr dar? Und was hat es mit dem angeblich so unheimlichen und mysteriösen Photo auf sich?
An dieser Stelle möchten wir folgende Anmerkung zu diesem Photo machen: Das in der Präsentation vorhandene Photo ist eine eindeutige Fälschung. Von diesem Mädchen auf dem Bild existiert mindestens noch eine weitere Version, welche wir hier an dieser Stelle auch einbringen möchten, um eine Fälschung besser zu belegen. Im direkten Vergleich der beiden Photos kann man deutlich die Fälschung des Bildmaterials erkennen, die relativ einfach mit einem Computer, einem Grafikprogramm und etwas Talent erstellt wurde.
Das erste Photo wurde vermutlich von der selben Person geschaffen, die auch jenes Photo der GhostShow (links) erschuf. Wenn man einmal genau auf das Spiegelbild in der Scheibe achtet, so ist dies als Spiegelbild stärker zu sehen als die Erscheinung selbst. Demnach wurde das Mädchen dort auf diesem Photo mit einem Grafikprogramm einfach entsprechend wegretuschiert. Zudem lautet die Geschichte zu diesem zweiten Photo fast genauso wie die des Mädchens in der GhostShow selbst. Nur mit dem Unterschied, dass dieses Photo entweder in China oder in Japan entstanden sein soll. Jedoch nicht als Tatortfoto der Polizei, sondern von einer Überwachungskamera. Eine weitere Geschichte zu diesem Bild verlegt die Handlung zudem nach Spanien.
Fakt ist jedoch, dass beide Photos ein und das selbe Mädchen mit der erhängten Puppe zeigen. Und beide Photos sind nichts weiter als Fälschungen.
Darauf weisen wir ausdrücklich bei jeder Schilderung und Anfrage in Zusammenhang mit der Multimediapräsentation hin. Vielfach stellt sich dann aber bei einigen der Betroffenen die Frage, weshalb es dann zu solch schreckenerregenden Ereignissen in Zusammenhang mit diesem Bild komme, wenn dieses tatsächlich eine Fälschung sei. Dabei liefert die Präsentation die Antwort beinahe selbst, denn diese baut sich auf und schlägt letztendlich mit einer Art „Schockmoment“ zu. Der Betrachter erwartet etwas Harmloses zu sehen, wird jedoch mit einem geschickten Trick überlistet.
Der Rest ist nichts weiter als ein psychologischer Effekt, wie er auch in der Filmindustrie seine Verwendung findet. Glaubt man zudem an die beigefügte Geschichte zu diesem Photo, reagiert das Unterbewusstsein darauf und plötzlich werden einfache Ereignisse und gewisse Situationen mit diesem einprägsamen Bild assoziiert.
Betrachtet man das betreffende Photo außerhalb der Präsentation, so erweckt dieses allenfalls ein seltsames Gefühl, was an der geschickten Bildkomposition liegt. Erst in Zusammenhang mit der Präsentation und der darin vorgebrachten Geschichte wird das Mädchen auf dem Bild mit etwas Unheimlichen in Verbindung gebracht.
Wer sich also von diesem Bild bedroht fühlt, sollte diese Umstände berücksichtigen. Vom Bild selbst geht absolut keine Gefahr aus, ebenso wie von dem Mädchen mit der Puppe auf dem Bild. Man sollte sich jedoch davor hüten, dieses Bild wirklich ernst zu nehmen. Kinder und schreckhafte Personen sollten sich dennoch von dieser Präsentation fernhalten.