Interview mit Marc Hartkamp

Marc Hartkamp
Marc Hartkamp

Für unsere Themenreihe Dunkle Seiten führte Claudia Gärtling ein kleines Interview mit Marc Hartkamp, der vor allem als Autor von morbiden Kurzgeschichten bekannt ist und bereits mehrfach in unserer Themenreihe präsent war, u.a. mit seinen beiden Kurzgeschichtenbänden Zu dunkler Stunde und dem im November 2017 erscheinenden Band Nachtgeflüster.

Horror

Frage: Unsere Leser möchten gerne etwas mehr über die Person hinter den Geschichten erfahren. Bitte stellen Sie sich in ein paar kurzen Worten vor. Wer ist Marc Hartkamp?

M.H.: Ich bin vierundvierzig Jahre jung, verheiratet und zweifacher Vater. Bis zum Jahr 2000 arbeitete ich als Mechaniker auf dem Bergwerk Westfalen untertage. Nun bin ich als Schichtarbeiter in einer namhaften Firma in Ahlen beschäftigt.

Frage: Sie schreiben ja vornehmlich Kurzgeschichten im Bereich der Phantastik, vor allem im Genrebereich Horror, aber auch ein wenig dunkle Lyrik, wie diese z.B. im Band Zu dunkler Stunde zu finden ist. Was fasziniert Sie persönlich an diesem Genre?

M.H.: Nun, da geht es mir sicherlich so wie vielen anderen. Ich kann nicht erklären woher die Faszination zum Morbiden kommt. Vielleicht ist in meiner Kindheit etwas schief gelaufen? (lacht)

Frage: Ihre Geschichten sind zumeist recht kurze Storys, die innerhalb weniger Seiten schnell auf den Punkt kommen. Haben Sie auch längere Geschichten im Sinn, vielleicht sogar eigene Novellen und Romane?

M.H.: Ich mag es lange Romane zu lesen, aber selbst komme ich halt schnell zum Punkt der Sache in meinen Storys. Das ist mein Verständnis einer Kurzgeschichte. Ich halte mich nicht gerne mit langen Beschreibungen in meinen Geschichten auf. Ich las mal in einer Rezension eines Lesers von zu dunkler Stunde: »… Der Leser wird direkt ins Geschehen geworfen…«, ich denke, das trifft es genau.

Frage: Was fasziniert Sie am Schreiben, wie kamen Sie dazu?

M.H.: Eigentlich war es eine fixe Idee, damals. Ich denke wenn man seit fast dreißig Jahren düstere Literatur liest, kommt man irgendwann einmal auf die Idee es selbst zu versuchen.

Frage: Haben Sie aktuell weitere Projekte in Planung?

M.H.: Ich habe eigentlich ständig neue Ideen, die mir im Kopf herumspuken. Oft dauert es etliche Wochen bis ich sie realisieren kann. Ich bin kein Vielschreiber. Die Geschichten sammeln sich dann über die Jahre an.

Frage: Können Sie sich vorstellen auch in anderen Genres außerhalb des Horrors zu schreiben?

M.H.: In einem andere Genre wahrscheinlich nicht. Was ich mir jedoch in der Zukunft vorstellen könnte, wäre meine Horror-Quickies mit einer ordentlichen Portion Erotik zu verfeinern. Sex gehört zum Horror wie der Zucker in den Kaffee. Klar könnte man ihn auch schwarz trinken, aber eine leichte Süße bringt halt das gewisse Etwas. (lacht)

Frage: Was inspiriert Sie zu Ihren Geschichten?

M.H.: Eigentlich sind es alltägliche Situationen. Ist schwierig zu erklären. Die Ideen kommen halt von allein. Oft sogar während der Arbeit.

Frage: Sie benennen Ihre Protagonisten meist mit immer wiederkehrenden Namen. Gibt es hierfür einen besonderen Grund?

M.H.: Es bereitet mir sehr viel Spaß Personen in meinen Geschichten auftauchen zu lassen, die ich gut kenne. Ich kenne ihre Mimik und Gestik. Ich stelle mir dann vor, wie sie sich verhalten würden wenn etwas Schlimmes passiert. Auch macht es mir Freude mich selbst über die Klinge springen zu lassen. So stand zum Beispiel, auch in einer Rezension von Zu dunkler Stunde bei Amazon, ich sollte das mit den oft verwendeten Namen mal mit einem Psychologen besprechen. (lacht)

Frage: Gibt es bestimmte Personen, Bücher oder Filme, die sie besonders inspirieren?

M.H.: Es gibt etliche Horror Autoren die mich inspirieren. Mittlerweile habe ich auch einen beachtlichen Freundeskreis auf Facebook, mit Leuten die auch gerne schreiben. Mit einigen davon bin ich ja schon in etlichen Anthologien vertreten. Es ist ein tolles Gefühl, ein kleiner Teil der deutschen Horror-Literatur sein zu dürfen.

Frage: Wenn sich Ihnen die Möglichkeit bietet, was würden Sie gerne zukünftig machen?

M.H.: Eigentlich kann alles so bleiben wie es ist. Ich bin gesund und kann das tun was ich am liebsten tue. Mittlerweile sogar mit dem Gedanken, dass es da draußen Menschen gibt, die meine Geschichten mögen. Was kann man mehr wollen? Ich hätte gerne ein paar Millionen auf der Bank liegen und wäre somit unabhängig. (lacht)

Frage: Die wohl obligatorischste Frage von allen: Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

M.H.: Da die Frage so gestellt ist, dass ich alleine dort hingehe, würde ich etliche Bücher, eine Kühltasche voller Heineken und Grillfleisch, und einen Grill mitnehmen. (lacht)

Frage: Bevor wir zum Schluss kommen, möchten Sie sich bei besonderen Menschen für die persönliche Inspiration bedanken oder grüßen?

M.H.: Ich danke meiner Oma, die mich als jungen Bursche zum Lesen animierte. Und natürlich meinen Lesern da draußen.

Abschluss: Danke für dieses interessante Interview.

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