Interview mit Alexander Knörr

Alexander Knörr
Alexander Knörr

Der Autor Alexander Knörr, Schöpfer der Chroniken von Tilmun, Autor mehrerer Sachbücher und phantastischer Kurzgeschichten (u.a. Karneval des Todes), gab Claudia Gärtling ein kleines Interview über dessen aktuelle Projekte und die Hintergründe hinter seinen Geschichten.

 

 


Chroniken von Tilmun

 

 

Frage: Unsere Leser möchten gerne etwas mehr über die Person hinter den Geschichten und Büchern erfahren. Bitte stellen Sie sich in ein paar kurzen Worten vor. Wer ist Alexander Knörr?

A.K.: Wer ist Alexander Knörr? Zuerst einmal bin ich einer derjenigen, der mit „Kurz“ eigentlich nicht so viel anfangen kann. Wie sagte gerade letzte Woche noch ein Kollege und Freund von mir über uns beide: „Kurz können wir nicht.“ Und dieser Frage, wer dieser Alexander Knörr ist, habe ich in meinem Blog einen ganzen Artikel gewidmet. Sie sehen, ich schweife aus. Ich wurde als Sohn eines Unternehmers geboren und damit quasi in das Unternehmen reingeboren. Ich war lange selbständig, arbeite jetzt aber als Angestellter in einem Immobilienentwicklungsunternehmen im wunderschönen Xanten am Niederrhein. Gebürtig und im Herzen bin ich jedoch immer Pfälzer; und ein bisschen Chinese. Mein Herz schlägt schon lange für dieses faszinierende Land und seit 2015 bin ich China noch enger verbunden, da ich dort meine Frau geheiratet habe. Ich bin schon immer sehr neugierig und wissbegierig gewesen und habe meine Nase dann auch in Dinge gesteckt, die nicht alltäglich sind. Aus dieser Leidenschaft ist dann zwangsläufig das Schreiben entstanden, da ich den Menschen dort draußen mitteilen wollte, was ich denke und was ich mir so vorstelle.

Frage: Sie schreiben Kurzgeschichten und Novellen im Bereich der Phantastik, vor allem im Genrebereich Science-Fiction mit den Chroniken von Tilmun, aber auch Horror und Dark Fantasy. Zudem sind Sie Autor von Sachbüchern über Mysterien und UFOs. Was fasziniert Sie persönlich an diesen Genrebereichen?

A.K.: Auch hier ist es mit einem Satz nicht getan. Mich hat schon immer alles angezogen was außergewöhnlich war. Und in der Tat waren dies zuerst nicht die Science-Fiction-Romane oder Geschichten, sondern Rätsel unserer Vergangenheit und des Alltags. Ich verschlang als Jugendlicher Geschichten über Gespenster und mich faszinierte die Idee, dass dahinter vielleicht wirklich Verstorbene stecken könnten. Je länger ich mich damit beschäftigte, je rationaler wurde ich und ich versuchte Lösungen zu finden, die eben erst einmal ohne Geister auskommen. Danach kam ich zu den alten Kulturen dieser Erde und baute dies in meine Interessengebiete mit ein. Und so ging das munter weiter. Das faszinierende an diesen ganzen Themengebieten ist für mich die Tatsache, dass die Themen umstritten sind, dass man sich auf die Suche nach etwas macht, das eben nicht alltäglich ist. Und meiner Meinung nach muss man sich mit allen Spielarten dieser Themen beschäftigen. Deswegen bin ich wahrscheinlich auch so vielseitig aufgestellt.

Frage: Die Serie Chroniken von Tilmun umfasst ein breites Science-Fiction Universum, basierend auf der Annahme, dass die Götter von den Sternen nach Jahrtausenden auf die Erde zurückkehren, um die Menschen zu unterjochen. Was war für Sie der Auslöser, um hierzu eine eigene Science-Fiction Reihe zu erschaffen?

A.K.: Der Auslöser hierzu war das Jahr 2012 und die ganzen Weltuntergangstheorien, die in der Welt umherschwirrten. Jeder machte seine eigene Theorie warum und wie diese Welt untergehen wird und muss. Viele beriefen sich auf die Legenden der alten Maya, wobei die wenigsten diese wirklich zu kennen schienen. Denn die meisten interpretierten diese Maya-Legenden einfach falsch. Und genau dort fasste ich nach. Ich wollte mich durch mein Buch an dieser Diskussion beteiligen und zunächst einmal aufklären, um was es denn bei den Maya-Legenden eigentlich geht. Irgendwann kam ich dann auf die Idee dann doch kein Sachbuch zu schreiben, sondern meine Gedanken in eine fiktive Geschichte einzubauen, die sich aber genau um das dreht, was mir wichtig war. Die fehlverstandenen Götter kamen auf die Erde zurück, um ihre Schöpfung zu besuchen. Da dies vielleicht etwas langweilig für den Leser gewesen wäre, habe ich deren Intention ins Böse gedreht und da ich das Buch keinesfalls als Sachbuch bringen konnte, wurde ein Roman daraus. Den Lesern schien es zu gefallen, denn ich bekam viel positives Feedback und auch Fragen dazu, wie es weitergeht. Dann entstand zwangsläufig aus einem einzeln geplanten Buch eine ganze Saga. Die Geschichte nahm im wahrsten Sinne des Wortspiels ihren Lauf.

Frage: Was fasziniert Sie am Schreiben, wie kamen Sie dazu?

A.K.: Ich habe als kleiner Junge schon Geschichten erzählt, die ich mir in meinem kleinen Kopf ausgemalt hatte. Von den Erwachsenen wurde ich dafür immer belächelt. Doch ich ließ mich nicht beirren und beglückte jeden mit meinen Geschichten. Später dann nahm mich mein Onkel fast jede Woche mit auf Burgen. Ich komme ja aus Rheinland-Pfalz, besser gesagt aus dem Pfälzer Wald und dort gibt es unzählige Burgen. Mein Onkel und ich haben uns da immer wieder rumgetrieben und haben nachgeforscht, was die Geschichte der Burg war, gibt es rätselhafte Dinge? Und wir stießen oft auch auf Gespenstergeschichten, die mich – wie ich oben erwähnte – schon immer besonders faszinierten. Ich schrieb mir dann alles haarklein in Hefte was ich erlebte und erfuhr. Man kann schon sagen, dass so das Ganze eigentlich begann. Mit zarten 16 Jahren entdeckte ich dann das Geschichtenschreiben für mich und schrieb eine Science-Fiction-Geschichte über einen Roboter und dessen Abenteuer und einen Thriller über eine erschreckende Seuche. Leider sind diese Geschichten und meine Hefte von damals bei einem meiner Umzüge verloren gegangen.

Frage: Haben Sie aktuell weitere Projekte in Planung?

A.K.: Ich arbeite immer an neuen Projekten. Und immer gleichzeitig an vielen Sachen. Zur Zeit stehen die Chroniken von Tilmun in meinem Fokus. Hier schreibe ich an zwei neuen Bänden und arbeite mit meinem Autorenteam an weiteren Projekten. Allerdings laufen auch Recherchen zu zwei neuen Sachbüchern, von denen ich wenigstens eines in diesem Jahr fertigstellen möchte. Beide beschäftigen sich mit den Rätseln Chinas. In einem Buch geht es um die uralten Rätsel Chinas, der alten Kulturen dort und auch um den möglichen Besuch von Außerirdischen in der Vergangenheit, die auch in China allgegenwärtig sind. In einem zweiten Buch geht es um die moderne Variante, nämlich um UFO-Sichtungen aus China, die ich sammle und den Lesern vorstellen möchte.

Frage: Können Sie sich vorstellen auch in anderen Genres zu schreiben?

A.K.: In den letzten zehn Jahren, in denen ich als Autor Bücher veröffentliche, habe ich schon vieles ausprobiert. Ich schrieb anfangs nur Sachbücher über UFOs und Prä-Astronautik, dann meine Science-Fiction-Geschichten, ein Sachbuch über meine China-Reisen, Gruselgeschichten, etwas über rätselhafte Versteinerungen, einen Verschwörungsthriller und über die koreanische Koguryo-Kultur. Man kann also sagen, dass ich jetzt schon vielseitig aufgestellt bin. Und wenn mich ein Thema fasziniert und anspricht, dann werde ich es wahrscheinlich wieder tun. Ich lasse mich überraschen.

Frage: Was inspiriert Sie zu Ihren Geschichten?

A.K.: Zu meinen Gruselgeschichten und auch meinen Science-Fiction-Storys inspirieren mich oft alltägliche Begebenheiten. Aber ich träume auch oft ganz seltsame Dinge und schreibe mir diese dann in meine Notizbücher. Ich habe viele davon mit Ansätzen zu Geschichten gefüllt, die noch darauf warten, niedergeschrieben zu werden. Aber auch meine Recherchen zu alten und neuen Rätseln fließen immer in meine Geschichten mit ein. Ich schreibe über Geister, Dämonen, alte Raumfahrer, UFOs, alte Kulturen und alles was mir auf meinen vielen Reisen begegnet. Ich bin wohl der klassische Autor, der seine Erlebnisse und Erfahrungen niederschreibt, aber dann auch etwas anders verpackt.

Frage: Gibt es bestimmte Personen, Bücher oder Filme, die sie besonders inspirieren?

A.K.: Ein ganz besonderes Vorbild von mir ist mein guter Freund Erich von Däniken, der auch in meinen Chroniken von Tilmun eine bedeutende Rolle als „Erich von Beatenberg“ trägt. Ihm habe ich zu verdanken, dass ich mich mit der Prä-Astronautik beschäftige, der Suche nach Spuren in der Vergangenheit, die belegen, dass Außerirdische vor Urzeiten hier waren und uns inspiriert haben. In der Szene der Prä-Astronautik habe ich mittlerweile einige wirklich gute Freunde gewonnen. Autoren, zu denen ich früher schon immer aufschaute – schon als Jugendlicher. Und die ich nun meine Freunde nennen darf. Hartwig Hausdorf, mit dem ich meine erste China-Reise und meine erste (von mittlerweile 11) Reise nach Malta unternahm. Reinhard Habeck, der Vater des Rüsselmops ist Comic-Zeichner und Autor für Mysterien der Welt. Auch er hat mich inspiriert, wie auch Walter-Jörg Langbein und Lars A. Fischinger. Mit allen verbindet mich heute eine enge Freundschaft und sie haben alle viel zu meinen Geschichten beigetragen – ob gewollt oder ungewollt.

Frage: Wenn sich Ihnen die Möglichkeit bietet, was würden Sie gerne zukünftig machen?

A.K.: Mein großer Traum wäre es mit meiner Frau und hoffentlich auch mit meinen Kindern im Wohnmobil die Welt zu bereisen und überall wo ich bin meine Gedanken in den Laptop zu hacken und als Bücher zu veröffentlichen. Ohne an die reale Arbeit jeden Tag zu denken, ohne irgendwelche Sorgen, die einen bremsen. Genau das wäre mein großer Traum – und glücklicherweise auch der meiner Frau.

Frage: Die wohl obligatorischste Frage von allen: Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

A.K.: Meine Frau, damit ich nicht mehr so einsam bin. (lach) Nein, Sie fragten ja nach Dingen, ok: ein Notizbuch mit Kugelschreiber, ein gutes Buch aus meiner Bibliothek und ein Schlauchboot, falls es mir zu langweilig wird.

Frage: Bevor wir zum Schluss kommen, möchten Sie sich bei besonderen Menschen für die persönliche Inspiration bedanken oder grüßen?

A.K.: Ich danke meiner Familie, im Besonderen meiner lieben Mama, die es mir immer ermöglichte meine Träume auch zu verwirklichen und dies immer noch nach ihren Möglichkeiten tut. Meiner Frau Ying Zhu, die ein wahrer Glücksfall in meinem Leben ist. Meinen Freunden und Kollegen, die ich eben schon aufgezählt habe, weil sie mich immer inspirieren und meinem Freund Klaus und seiner Schwester Gitti, die immer für mich da sind.

Abschluss: Danke für dieses interessante Interview.

A.K.: Ich danke Ihnen für dieses wunderbare Gespräch.


 

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