Bei dem guten Wetter war ich letzte Nacht (23.07.2012) oberhalb von Wasungen am Forstbotanischen Garten unterwegs und habe ein paar nächtliche Naturaufnahmen gemacht. Dabei hatte ich gegen 23.00 Uhr eine etwas merkwürdige Begegnung mit einem fliegenden Objekt, etwa drei Meter über dem Boden. Ich mache schon seit Jahren nächtliche Naturaufnahmen, dies war dabei meine erste nicht ganz erklärbare Begegnung mit einem solchen Objekt. Es war auf keinen Fall ein UFO, dazu war es zu klein und wirklich geflogen ist es auch nicht. Es schwebte für eine kurze Zeit einfach so zwischen den Bäumen umher und verschwand wieder. Geräusche waren dabei keine wahrnehmbar. Die Größe war nur schwer abzuschätzen, aber auf keinen Fall größer als einige Zentimeter. Während dieser Sekunden hatte ich auch die Gelegenheit meine Kamera auf das Objekt auszurichten und eine Aufnahme zu erstellen.
Auf der Aufnahme ist das Objekt sogar etwas überbelichtet, da die Verschlußzeit wegen der Dunkelheit und den Aufnahmen ohne Blitzlicht etwas länger war. Tatsächlich leuchtete es nicht so intensiv, eher in einem leichten Blauton.
Wie gesagt, ein UFO (unidentifiziertes Flugobjekt) scheidet aus, dazu war das Objekt zu klein und viel zu Nahe an meiner Position, als dass ich es hätte nicht identifizieren können. Es handelte sich um ein formlich nicht erkennbares Leuchtobjekt etwas vorab und oberhalb meiner Position. Auch ein Insekt, wie etwa Glühwürmchen, die an diesem Abend ebenfalls unterwegs waren, scheidet aus, da die Größe hierfür zu groß war und diese Insekten durch das Luciferin eher gelb-grünlich leuchten, weniger in einem Blauton und schon garnicht in einem bläulich-weißen Farbton.
Ich bin mir dabei recht sicher, dass es sich um ein seltenes Naturphänomen gehandelt haben muss. Mein erster Gedanke war ein Kugelblitz, allerdings werden Kugelblitze zumeist in Verbindung mit elektrischen Feldern und Gewittern gebracht. Ein starkes elektrisches Feld, welches Gase zu Plasma erhitzt, kann ich mir an dieser Stelle jedoch nicht vorstellen, ohne dass ich dies zumindest durch Kribbeln der Haare oder leichten Ozongeruch hätte wahrnehmen müssen. Und der Himmel war klar, völlig ohne Wolken – und von einem Gewitter überhaupt keine Spur an diesem wunderschönen Abend.
Also bleibt als Erklärung ein Irrlicht. Irrlichter werden allerdings zumeist mit sumpfigem Gelände, Mooren und auch Höhlen in Verbindung gebracht. Also Orte, wo sich Gase bilden können, die sich an der Luft entzünden oder mit diesen chemisch reagieren und dabei aufleuchten. Dies ist natürlich oben auf dem Berg über Wasungen nicht der Fall. Dennoch halte ich dieses Leuchtobjekt für ein Irrlicht.
Ein Irrlicht ist bei genauerer Betrachtung die logischste Erklärung. Der Boden war auf jeden Fall noch ziemlich Feucht durch den Regen der letzten Wochen. Ich habe mich auf Moos bewegt, eventuell sind dabei durch die Erschütterung diverse Faulgase aufgestiegen und haben mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert, was den Leuchteffekt auslöst. Sobald die Reaktion beendet war, verschwand das Irrlicht ebenso plötzlich wie es erschien.
Ich hatte an diesem Abend das große Glück einem wirklich seltenen Naturphänomen beiwohnen zu dürfen – und dabei auch noch eine einsatzbereite Kamera dabei zu haben.
Von daher möchte ich einmal eine Frage an alle Leser stellen, ob man schon einmal ein ähnliches Phänomen beobachten konnte? Vor allem interessiert mich eine möglichst genaue Beschreibung. Einfach hier als Kommentar antworten oder per eMail bei mir melden.
Michael Schneider