Das Genre der Science Fiction ist ein sehr weitläufiges Themengebiet, das sich in eine Vielzahl von Subgenres aufteilt. Neben den großen Space Operas, in denen es vornehmlich um große Abenteuer im Weltraum und fremde Lebensformen und Welten geht, spaltet sich das Genre weiter vielfältig auf. Kontakte mit Außerirdischen gehören ebenso dazu, wie verschiedene Visionen unserer Zukunft oder auch Zeitreisen und Parallelwelten. Und diese Visionen sind nicht immer unbedingt positiv, sondern bieten für Autorinnen, Autoren, Filmschaffende, Künstlerinnen und Künstler ein breites Spielfeld, um hier ihre eigenen Fantasien einer düsteren und bedrohlichen Zukunft umzusetzen. Eine Zukunft, in der die Menschheit in ein dunkles und düsteres Zeitalter verfallen ist, wie etwa totalitäre Systeme oder Gesellschaften, oder gar ihrem Ende entgegenblickt.
Hierbei teilt sich dies in drei Subgenres auf:
Dystopie
Unter der Bezeichnung Dystopie ist ein starkes Subgenre innerhalb der Science-Fiction zusammengefasst, das die düsteren Visionen einer zukünftigen Gesellschaft erforscht. Im Gegensatz zur Utopie, die eine ideale und perfekte Gesellschaft beschreibt, zeichnet die Dystopie ein düsteres Bild von sozialen, politischen und technologischen Entwicklungen, die zu einer bedrohlichen Welt führen.
Eine der bekanntesten dystopischen Geschichten findet sich in George Orwells Roman „1984“. Orwell zeigt darin eine Gesellschaft auf, in der ein totalitärer Überwachungsstaat die Gedanken und Handlungen der Bürger kontrolliert. Big Brother, die allgegenwärtige Autorität, überwacht jeden Schritt und übernimmt die Kontrolle über die individuelle Freiheit. Dieser Roman verdeutlicht die Angst vor Regierungen, die ihre Macht missbrauchen und die Privatsphäre der Menschen einschränken.
Auch Aldous Huxleys „Brave New World“ ist hier ein klassisches Beispiel. Menschen werden in Klassen eingeteilt und durch genetische Manipulation und Kontrolle der Fortpflanzung geschaffen. Die Gesellschaft ist von Konsumkultur und oberflächlichen Vergnügungen geprägt, während kritisches Denken und Individualität unterdrückt werden. Der Autor warnt vor einer Gesellschaft, in der Menschen in einer illusionären Welt gefangen sind und den wahren Wert des Lebens verlieren.
Dystopische Werke spiegeln dabei nicht selten Entwicklungen der aktuellen Gesellschaft und stellen Fragen über Macht, Kontrolle, soziale Ungerechtigkeit und den Verlust persönlicher Freiheit. Dabei wird oftmals gekonnt mit den Urängsten gespielt, die eigene Kontrolle über sein Leben zu verlieren.
Auch im Film hat die Dystopie einen starken Einfluss auf das Genre der Science Fiction. Filme wie „Blade Runner“ von Ridley Scott oder „Matrix“ von den Wachowski-Geschwistern zeigen eine Zukunft, in der Technologie die Menschheit beherrscht und die Grenzen zwischen Realität und Virtualität verschwimmen.
Endzeit
Das Subgenre der Endzeit innerhalb der Science Fiction ist ein weiteres stark ausgeprägtes Genre, das thematisch nahegeht. In diesen Geschichten werden düstere Zukunftsvisionen präsentiert, in denen die Menschheit vor existenziellen Bedrohungen steht und mit den Konsequenzen ihrer eigenen Handlungen konfrontiert wird. Dabei zeichnet sich das Endzeit-Genre durch eine Reihe charakteristischer Merkmale aus, die es von anderen Science-Fiction-Subgenres unterscheiden. Eine häufige Komponente ist die postapokalyptische Kulisse, in der die Welt nach einer globalen Katastrophe oder einem Zusammenbruch der Zivilisation dargestellt wird. Diese Umgebung ist oft von Trostlosigkeit, Zerstörung und Verfall geprägt, während die Protagonisten ums Überleben kämpfen und mit neuen Gefahren und Herausforderungen konfrontiert werden.
Oftmals spiegelt das Genre gesellschaftliche, politische und ökologische Themen wieder. Es reflektiert Ängste und Sorgen, die in unserer realen Welt existieren, wie die Gefahr eines Atomkriegs, Umweltkatastrophen oder technologischer Missbrauch.
In Endzeit-Geschichten steht nicht nur die Welt im Mittelpunkt, sondern auch die individuellen Erfahrungen der Charaktere. Die Protagonisten müssen sich in einer lebensfeindlichen Umgebung behaupten und sich mit moralischen Dilemmata auseinandersetzen. Die Frage nach dem Wert des menschlichen Lebens, der Ethik des Überlebenskampfes und der Grenzen des Handelns in Extremsituationen sind zentrale Themen, die oftmals den Kern des Genres ausmachen.
Auch im Film wird dieses Thema immer wieder aufgegriffen, wie etwa in der „Mad Max“ Filmreihe.
Apokalypse
Im Gegensatz zum Genre der Endzeit, das sich vornehmlich mit dem Überleben nach einer globalen Katastrophe oder dem Zusammenbruch der Zivilisation befasst, sehen sich die Protagonisten im Genre der Apokalypse mit dem Ende der Welt konfrontiert, das sich anbahnt und bevorsteht. Im Kern dreht sich die Handlung meist um Einzelpersonen oder eine Gruppe von Menschen, die versuchen den drohenden Weltuntergang zu überleben oder zu verhindern.
Ein Genre, das auch im Film häufig aufgegriffen wird, wenn z.B. in Filmen wie „Armageddon“ oder „Deep Impact“ ein Asteroid droht, sämtliches Leben auf der Erde zu vernichten, oder wie in Roland Emmerichs „2012“ das Ende der Welt durch geologische Veränderungen des Planeten unaufhaltsam naht.
Science Fiction
Kinder der Bombe