Viele Erscheinungen vermeintlicher UFOs beruhen auf Verwechslungen bestimmter irdischer oder astronomischer Objekte, wie etwa Wetterballone, dem Planeten Venus, reflektierendem Nebel oder Wolkenbildungen, Leuchtsignalen, Vogel- oder sogar Insektenschwärmen, die Licht reflektieren, bis hin zu bikonvexen Wolken, die wie fliegende Untertassen aussehen. Kondensstreifen, Meteoriten oder tieffliegende Flugzeuge sind weitere Kandidaten auf der Liste der Erklärungen. Viele dieser Objekte gleichen wahrhaftig auf den ersten Blick einer fliegenden Untertasse. Andere Erscheinungen am Himmel sind nicht so leicht zu klären und gehen oftmals soweit, dass man sogenannte Nahbegegnungen mit solchen Objekten hat. So ist es nicht verwerflich, wenn Menschen der festen Überzeugung sind, es handele sich um ein mit außerirdischen Lebewesen besetztes Raumschiff.
Was aber, wenn es weder ein Raumschiff oder eines dieser irdischen Möglichkeiten ist, sondern ein bisher unentdecktes Lebewesen, welches auf unserem Planeten lebt? Amerikanische Forscher und Wissenschaftler haben diese faszinierende Möglichkeit für die recht häufigen Sichtungen unbekannter Flugobjekte in Erwägung gezogen. Es gibt nur wenige ökologische Nischen am Land oder im Wasser, die nicht von Lebewesen eingenommen werden, die dem jeweiligen Lebensraum angepasst sind. Doch wie sieht es in der Atmosphäre aus? Der Luftraum wird im Grunde nur von Vögeln und Insekten genutzt, aber es gibt kein einziges Lebewesen, das sein gesamtes Leben in der Luft verbringt und sich dem Lebensraum der Atmosphäre, welche die Erde umgibt, direkt angepasst hat. Oder existieren vielleicht doch solche Wesen und wir wissen von deren Existenz auf unserem Planeten einfach nichts?
Wie bekannt, ist der Begriff Fliegende Untertasse von einem Reporter geprägt worden, der von einer Erscheinung berichtetet, die Kenneth Arnold, ein Geschäftsmann aus Idaho, am 24. Juni des Jahres 1947 in der Nähe des Mount Rainier im amerikanischen Bundesstaat Washington gesehen hatte, während er mit seinem Flugzeug über das Gebiet flog. Er sah neun flache, fliegende Objekte, die er wie zwei zusammengeklappte Untertassen beschrieb, worauf letztendlich jener Begriff um Fliegende Untertassen entstand. Weniger bekannt ist, dass Kenneth Arnold diese Objekte als lebende Organismen ansah und meinte, sie sähen wie fliegende Quallen aus.
Einen Monat später legte John P. Bessor aus St. Thomas im Bundesstaat Pennsylvania der amerikanischen Luftwaffe eine ähnliche Theorie vor, die er 1946 entwickelt hatte. Die U.S. Air Force beantwortete Bessors Schreiben mit den Worten: „Eine der intelligentesten Theorien, von denen wir gehört haben.“
Die Idee der „atmosphärischen Wesen“ wurde 1955 in den USA durch die Publikation einer genauen Bewertung dieser Vorstellung durch die liberal denkende Gräfin Zoe Wassilko-Serecki unterstützt. Sie vermutete, dass die gesamte obere Erdatmosphäre von riesigen blasenförmigen Lebewesen mit glühenden Körpern bevölkert sei, die aus Energie und einem festen Kern zusammengesetzt wären. Diese Wesen sollten in der Lage sein ihr Aussehen willkürlich verändern und dabei jede Form annehmen zu können. Als nichtkörperliche Wesen absorbieren sie dabei Energie aus der Atmosphäre und anderen Quellen. Nachdem dieses Werk erschienen war, wurden sehr viele UFOs und Flugkörper gesehen, die an die von der Gräfin angekündigten atmosphärischen Wesen erinnerten. Zusätzlich wurde ihre Theorie vom Zoologen Ivan T. Sanderson, einem der berühmtesten Erforscher mysteriöser Erscheinungen, unterstützt.
In den frühen 1960er Jahren verglich John M. Cage aus New Jersey, Wissenschaftler und Erfinder des Hydrophons, Delfine, die Schiffen folgten, mit UFOs, die Flugzeuge folgten und er stellte die These auf, dass es sich dabei tatsächlich um intelligente Lebensformen handelt, welche sich von negativer Elektrizität ernähren. Trevor James Constable, ein Funker der amerikanischen Handelsmarine, veröffentlichte seine Forschungsergebnisse zu dieser Thematik im Jahre 1978 mit dem Titel „Sky Creatures“. Constable meint, einige der gesichteten UFOs seien tatsächlich riesige unentdeckte ursprüngliche Lebensformen, die ausschließlich in der Erdatmosphäre leben und sich diesem Lebensraum vollständig angepasst haben. Er nannte diese speziell angepassten Wesen „Critters“. In seiner Theorie beschrieb er diese als Einzeller, ähnlich Amöben, deren Hülle von einer Glimmer- oder Metallschicht umgeben sind und von unterschiedlicher Größe sein können. Manche sollen eine Größe von bis zu eintausend Metern erreichen können, andere hingegen nur wenige Zentimeter groß sein. Laut Constable sind diese nur selten zu sehen, da sie Infrarotlicht reflektieren, das für das menschliche Auge unsichtbar ist. Unter gewissen Bedingungen wechseln sie jedoch ihre Farbe und reflektieren auch sichtbares Licht, wodurch sie im Auge des Betrachters für UFOs gehalten werden. Laut dieser Theorie kann man sie mit einer Infrarotkamera und einem speziellen Filter fotografieren. Diese Theorie ist derart radikal, das sie von vielen konservativeren Wissenschaftlern zurückgewiesen wird.
Ein führender Biologe des amerikanischen Militärs auf dem Luftwaffenstützpunkt Wright-Patterson in Dayton (Ohio), wo sich die amtliche Stelle für UFO-Forschungen befindet, meldete anonym folgende Aussage: „Wenn man einen Stein ins Wasser wirft, sieht man die Wassertiere, die Nymphen, Krebse, Elritzen und andere Wasserinsekten voll Schreck auseinanderstieben. Doch noch bevor sich das Wasser geglättet hat, kommen sie zurück und untersuchen voller Neugier was geschehen ist. Vielleicht haben Ereignisse auf der Erde, etwa Nuklearexplosionen, Raketenflüge in die Stratosphäre, und so weiter die selbe Wirkung wie ein Stein, der ins Wasser geworfen wird. Sie stören die Stratosphäre, vielleicht entsteht sogar eine Bewegung im All. Und die atmosphärischen Wesen, die das All bevölkern, kommen voll Neugier, um festzustellen was geschehen ist. Als Zoologe war ich immer verwundert, dass es auf unserem Planeten keine Wesen gibt, die ausschließlich in der Atmosphäre leben, vor allem weil die Evolution jedes andere Element mit Leben bevölkert hat.“
Doch ist diese Aussage als Bestätigung für die Existenz solcher Wesen zu sehen? Werden Erkenntnisse über solche Kreaturen bewusst zurückgehalten? Neben diesen Theorien existiert jedoch kein einziger Beweis für die tatsächliche Existenz dieser Wesen. Man kennt keine Kadaverfunde solcher Wesen, was aber nicht weiter verwunderlich wäre, falls diese aus Energie oder aus großen Mengen Gasen bestehen, denn nach deren Tod würde sich die Energie oder Gase verteilen und keinen Körper zurücklassen. Eine Zuordnung über Fotografien ist als Beweis für eine Richtigkeit dieser Thematik sehr schwer, obwohl es genügend Aufnahmen mit seltsamen und unbekannten Objekten am Himmel gibt. Doch ohne eine genauere Untersuchung eines solchen Wesens fehlt ein Beweis, der diese Theorien um diese Critters untermauern könnte.
In den Tagen des Zweiten Weltkriegs berichteten Piloten immer wieder von kleinen Lichtkugeln und anderen Objekten, die ihre Flugzeuge umkreisten. Amerikanische Piloten nannten diese Erscheinungen „Foo Fighter“, hielten diese jedoch für eine Geheimwaffe der Kriegsgegner. Deutsche und andere Piloten kannten ebenfalls solche Erscheinungen, hielten diese aber ebenfalls für eine Geheimwaffe der Gegenseite. Wurden etwa solche Wesen von den Kampfflugzeugen und deren elektrostatischer Aufladung durch die Propellerreibung in der Luft angezogen?
Es gibt aber auch eine Vielzahl an Beschreibungen und Aufnahmen von solchen Objekten, die auch in modernen Zeit immer wieder Flugzeuge umkreisen, so z.B. eine Aufnahme, in der eine kleine Scheibe immer wieder um den Rumpf des überschallschnellen Passagierflugzeugs Concorde herumfliegt. Solch kleine Objekte werden gemeinhin einfach als Telemeterscheiben beschrieben, obwohl man deren Herkunft nicht erklären kann.
Eine weitere Theorie geht davon aus, dass sich diese Wesen in der Dunkelheit oftmals dem Erdboden nähern, was zu vermehrten UFO-Sichtungen über dem Boden führen soll. Hierbei sollte man ebenfalls berücksichtigen, dass diese Wesen möglicherweise sogar Auslöser für so manche Kornkreisphänomene sein könnten, indem diese bei ihrer Annäherung an den Boden diverse Abdrücke hinterlassen. Sollten diese Wesen tatsächlich aus Energie bestehen, so würde dies auch diverse Strahlenverbrennungen erklären, die oftmals an Zeugen naher UFO-Begegnungen auftreten.
Ob diese Wesen nun tatsächlich existieren oder nur fehlinterpretationen einiger Daten sind, bleibt auch weiterhin umstritten. Zumindest solange, bis man diese Theorie eindeutig beweisen oder widerlegen kann.
Autor: Michael Schneider