XCOM: Chimera Squad

Persönlich bin ich seit vielen Jahren ein absoluter XCOM Fan und habe alle bisherigen Teile (auch die Klassiker wie UFO – Enemy Unknown, XCOM: Terror from the Deep, etc.) durchgespielt, natürlich auch die Vorgeschichte „The Bureau: XCOM Declassified“. Chimera Squad erzählt nun eine erweiterte Story, die fünf Jahre nach dem Sieg der XCOM gegen ADVENT spielt, also den Ereignissen aus XCOM 2, und führt in eine Stadt, in der Aliens und Menschen zusammenleben. Dass dies nicht alles reibungslos verläuft, dürfte wohl klar sein, und daher hat man eine Spezialeinheit gegründet, um diese Probleme zu beseitigen: Das Chimera Squad, bestehend aus Aliens und Menschen, die sich dem Terror gegenüberstellen.

Ein interessanter Ansatz, der von der Story an sich lebt, was sich vor allem an den Dialogen zeigt. Der Teil ist gegenüber seinen Vorgängern nicht wirklich düster und mit bedrückender Stimmung aufgemacht, sondern bietet zudem eine gehörige Portion Humor in den Dialogen.

Spieltechnisch kommt es allerdings nicht an seine direkten Vorgänger heran, weder an XCOM, das mit seinen Missionen auf gewaltigen Karten mit UFO-Landestellen und Absturzstellen punktet, noch mit XCOM 2, wo man sich als Widerstand gegen die Unterdrückung der Aliens behaupten muss, die die Erde unterjocht haben. Es gibt hier nur relativ kleine Karten, die nur aus einem Raum/Schauplatz bestehen, wovon man während eines Einsatzes des Chimera Squad maximal 4 Räume/Schauplätze in Folge abarbeiten muss. Man ist immer gleich direkt im Geschehen, wenn man den Raum mit dem Trupp aus vier Einheiten stürmt – und alles findet auf wenigen Metern Spielraum statt.

Ein weiterer Punkt, den ich bei Chimera Squad gegenüber XCOM und XCOM 2 im Besonderen vermisse, ist die Charakteranpassung der Einheiten – diese gibt es überhaupt nicht. Konnte man sich in den vergangenen Titeln seine eigenen Charaktere erstellen, anpassen und spielen, was zu einer besonderen Bindung mit diesen führte, fehlt dies hier gänzlich. Es gibt nur eine begrenzte Zahl an verschiedenen Charakteren, aus denen man sich sein Team zusammenstellen kann. Auch das Skillsystem ist bei Chimera Squad stark vereinfacht worden, gegenüber den Vorgängern. Auch Forschung und Produktion spielen hier nur noch eine untergeordnete Rolle, während diese in den Vorgängern elementare Bestandteile waren.

Bei der Steuerung gibt es ein paar ärgerliche Probleme, wenn man einen Gegner aus dem Umkreis anwählen möchte, um diesen anzugreifen, aber diese Auswahl häufig von der Befehlsliste einfach verdeckt wird.

Die Schwierigkeit von Chimera Squad ist zudem weitaus geringer als bei den vorhergehenden XCOM Teilen. Auf Schwierigkeit Normal spielt man die Kampagne in rund 20 Stunden locker durch, ohne irgendwann einmal richtig in Bedrängnis zu geraten. Selbst zeitkritische Einsätze sind somit leicht zu bewerkstelligen, da die Zielpunkte relativ Nahe liegen und innerhalb von maximal zwei Spielzügen erreicht werden können, während der Rest des Teams Deckung gibt.

Alle Gegner und Charaktertypen sind allerdings bestens aus XCOM 2 vertraut. Und wie bereits erwähnt, machen die Dialoge und die Hintergrundgeschichte durchaus Laune. Besonders als es darum ging, weshalb Mutons nach dem Krieg Katzen zur Stressbewältigung bekommen haben, während Katzen für Sektoiden eine echte Herausforderung darstellen, da Katzen diese von Natur aus nicht ausstehen können, konnte ich ein Lachen nicht unterdrücken.

Alles in allem nicht ganz so umfangreich und komplex wie seine Vorgänger, aber durchaus unterhaltsam. Der Titel ist u.a. bei Steam und GOG erhältlich.

UFO: Enemy Unknown
XCOM: Terror from the Deep
Twilight-Line Medien

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