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Schlagwörter: Nessie
- Dieses Thema hat 5 Antworten sowie 5 Teilnehmer und wurde zuletzt vor 07.09.2019 um 04:14 von Andreas Gerhard aktualisiert.
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5. September 2019 um 17:37 Uhr #11337
Seit heute Mittag ist die Katze aus dem Sack und das Team einer Universität aus Neuseeland gab auf einer groß angelegten Pressekonferenz bekannt, dass bei der Untersuchung des gesamten Sees mit 250 Proben mit einer eDNA-Suche kein Hinweis auf ein Monster im Loch Ness gefunden werden konnte. Vielmehr spreche alles dafür, das es sich bei Nessie um einen großen Aal handeln müsse, da man hier extrem viele Treffer hatte.
Ich halte die ganze Suche mit der eDNA-Geschichte für eine große PR-Nummer der Verantwortlichen, denn alleine wenn man die Größe des Sees bedenkt und dessen Tiefe, dazu die Zahl von nur 250 Wasserproben, ist dies eher eine stichpunktweise Suche gewesen. Mich überrascht das Ergebnis in keinster Weise.
Danke auch an Michael Schneider für die Erklärung, was denn eDNA überhaupt bedeutet. Interessant finde ich auch, dass das neue Ergebnis der eDNA-Untersuchung genau das bestätigt, was Sie 2014 schon in ihrem Nessie-Buch geschrieben haben.
6. September 2019 um 16:30 Uhr #11338Als ich die Nachricht im hiesigen Radiosender hörte, machte man sich natürlich wieder lustig darüber und sagte „Monster-DNA“ hätte man keine gefunden, nur die von Aalen. Noch während ich die Augen rollte, kam vom Moderator der Sendung dann ein Verweis darauf, dass das ja auch ein riesiger Aal sein könnte, und dass allein diese Tatsache ja auch etwas mysteriöses hätte.
Ich muss immer wieder den Kopf schütteln beim Gedanken daran, was diese Leute, die negativ über solche Testergebnisse reden, denn eigentlich im Schilde führen. Natürlich könnte Nessie auch ein riesiges Tier sein, dass zur Familie der Aale gehört, und natürlich könnte der Bigfoot eine bisher unbekannte Bärenart sein. Es geht doch nur darum zu beweisen, dass es diese Wesen wirklich gibt!
6. September 2019 um 17:22 Uhr #11339Danke für das Feedback zum Artikel. Natürlich hat man Loch Ness mit seinem weltberühmten Monster nicht umsonst ausgewählt, auch wenn es für eine eDNA-Auswertung wesentlich bessere Seen gibt, hier setzt man bewusst auf Publicity, um die relativ neue Technik bekannter zu machen (was am Ende möglicherweise auch Finanziers bringt, da die subventionierten Fördergelder der Universitäten auch nicht unerschöpflich sind).
Das Ergebnis war zu erwarten. Aale sondern Schleim ab, der sich dann überall im Wasser verteilt und somit bei der noch ungenauen eDNA-Sequenzierung überproportional auswirkt, während andere Fische nur etwas Kot oder bei Verletzungen Blut und Schuppen im Wasser hinterlassen. Wenn man nach dieser Logik geht, wird man in jedem Gewässer, in dem es auch nur ein paar Aale gibt, diese als dominante Fischspezies benennen, da andere Arten wesentlich weniger verwertbares Genmaterial ausstoßen.
Zudem, und das wurde bei der Pressekonferenz ebenfalls verschwiegen, eignet sich die eDNA-Analyse wesentlich besser für kleinere, stehende Gewässer, wo man hier in einem Zeitrahmen von mehreren Tagen noch im Wasser gelöstes Genmaterial finden kann. Je schneller und größer ein Gewässer ist, desto schneller verdünnen sich auch die DNA-Spuren und reichen kaum für eine Gensequenzierung auf längere Zeiträume aus, höchstens ein paar Stunden – wobei wir wieder bei den Aalen sind, da sich deren Schleim im Wasser nur langsam auflöst und verteilt.
Bei der eDNA-Untersuchung sucht man ja nicht nach einer bestimmten DNA, wie etwa aus Haar- oder Kotproben, sondern weist indirekt über in der Probe gelöste DNA-Sequenzen im Vergleich mit bekannter DNA Lebewesen nach.
Alleine die Entwicklung der Technik in den letzten Jahren ist phänomenal und wenn diese verbessert werden kann, können die Bestimmungsmethoden sogar noch verfeinert werden, als dies bislang der Fall ist.
Der Nachteil bei Wasserproben ist jedoch, dass die DNA von unzähligen Lebewesen in den Proben verteilt ist und man hier nur einzelne Sequenzen erhält. Und im Wasser verflüchtigen sich diese Sequenzen durch Verdünnung bereits nach kurzer Zeit. So kann man bei einem Gewässer wie Loch Ness nur die Lebewesen nachweisen, die während der Probenentnahme oder kurz zuvor noch im Bereich der beprobten Stelle waren.
6. September 2019 um 17:37 Uhr #11340Kleiner Nachtrag: Die Proben, auf die sich die Pressekonferenz beruft, wurden allesamt innerhalb eines kurzen Zeitraumes im Juni 2018 gesammelt. Wirklich interessant und aussagekräftig wird eine solche Untersuchung jedoch erst mit einer Langzeitstudie, die so über einen längeren Zeitraum hinweg einen Katalog aller sich im See befindlichen Lebewesen als Arten erstellen kann, auch jene, die bei der kurzen Probenentnahme nicht nachgewiesen werden konnten. So würde man auch Daten darüber erhalten, welche Arten nur saisonal im See vorkommen oder über den River Ness und den Caledonian Chanel diesen nur durchqueren.
6. September 2019 um 23:01 Uhr #11341Habe auch davon gelesen und finde den Gedanken an übergroße Aale interessant. Die soll es ja nicht nur im Loch Ness geben, sondern überall auf der Welt.
7. September 2019 um 04:14 Uhr #11343Das Ergebnis der Pressekonferenz ist auf alle Fälle aufschlussreich. Ein großes Reptil hätte man mit der Untersuchung wohl finden müssen, gefunden hat man aber vor allem Aale. So stehts zumindest bei der Tagesschau.
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